Arbeitskleidung für Unternehmen – betriebswirtschaftliche Hintergründe

Arbeitskleidung für Unternehmen

In vielen Branchen müssen die Beschäftigten eine passende Arbeits- bzw. Berufsbekleidung tragen. Wenn diese von Ihnen als Unternehmer / Unternehmerin verlangt wird, müssen Sie sich auch um deren Anschaffung und Reinigung bemühen. Arbeitskleidung hat eine vielfältige Bedeutung, wobei nicht immer der Schutzzweck im Vordergrund steht. In diesem Ratgeber soll kurz erläutert werden, worauf es bei einer Arbeitskleidung im Unternehmen ankommt.

Berufsbekleidung gibt es für unterschiedliche Einsatzzwecke

Als Startup bzw. Gründer eines Unternehmens müssen Sie im Vorfeld klären, ob in Ihrem Betrieb eine einheitliche Arbeitskleidung erforderlich ist. Wie eingangs bereits erwähnt, dient Berufskleidung nicht ausschließlich Schutzzwecken. In vielen Bereichen wird Arbeitskleidung als Unternehmens-Statement verwendet. Sie soll nach außen ein einheitliches Bild abgeben und das Unternehmen und deren Mitarbeiter /Mitarbeiterinnen hervorheben.

Beispiele hierfür:

  • Lieferdienste
  • Restaurantketten
  • Pflegedienste
  • private Zustelldienste

Diese Art von Arbeitskleidung ist in aller Regel mit einem Firmen-Emblem oder Logo versehen, sodass eine eindeutige Zuordnung erfolgt. Größtenteils ist diese Art von Arbeitskleidung auch so aufbereitet, dass diese für das besagte Unternehmen als Werbung dient. Erkennbar ist dies meist, wenn auf dem Rücken der Textilien entsprechende Werbebotschaften platziert sind.

Auf der anderen Seite dient Berufsbekleidung als wirksamer Arbeitsschutz. Damit soll nicht nur die darunter getragene Privatbekleidung vor Verschmutzungen und Beschädigungen geschützt, sondern meist auch ein Schutz vor Verletzungen geboten werden.

Beispiele hierfür:

  • Krankenhaus und Pflege
  • Handwerksbetriebe
  • Servicemitarbeiter
  • Straßenbau
  • Industrie

Natürlich gibt es für diese Art von Berufsbekleidung verschiedene Schutzklassen, welche dem Arbeitsschutz entsprechen müssen. Eine Sonderform nehmen dabei die Arbeitsschuhe ein. Wer zum Beispiel im industriellen Maschinenpark arbeitet, der benötigt schon ein Schuhwerk, welches mit einer durchtrittsicheren Sohle sowie einer Schutzkappe versehen ist. Bei Textilien lassen sich Schutzmaßnahmen vielfach durch weitere Accessoires erzielen. Fliesenleger verfügen häufig über Hosen, in denen an den Knien Gummieinlagen eingesetzt werden können. Waldarbeiter tragen Schnittschutzhosen und -Westen, wen diese mit Kettensägen hantieren müssen. Insoweit dient die Berufsbekleidung hier als wichtige Arbeitsschutzmaßnahme.

Bei Arbeitskleidung sollten Sie als Unternehmer auf einige wichtige Punkte achten

Arbeitsbekleidung stellt eine nicht zu unterschätzende Investition dar. Bevor Sie sich als Unternehmer für eine einheitliche Berufsbekleidung Ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entscheiden, sollte eine sorgfältige Planung erfolgen. Überlegen Sie zunächst, welche Markenhersteller eine strapazierfähige und langlebige Berufsbekleidung anbieten kann. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien gehören:

  • Welche Materialien werden verwendet?
  • Welche Farben und Designs werden angeboten?
  • Wie teuer wird der Aufdruck mit Firmenlogo?
  • Welche Passformen gibt es?
  • Lässt sich für neue Mitarbeiter jederzeit ein Satz Arbeitsbekleidung nachbestellen?
  • Wie gestalten sich insgesamt die Anschaffungskosten?
  • Wie sieht es mit der Reinigung aus?

Verständlicherweise sollten angenehm tragbare Materialien verwendet werden. Je nach Einsatzzweck bietet sich eine Mischung aus Baumwolle und Polyester/Nylon an. Darüber hinaus kann es erforderlich sein, dass die Textilien atmungsaktiv sind. In Extremsituationen müssen die Kleidungsstücke auch vor niedrigen Temperaturen schützen.

Beim Design und den Farben müssen Sie als Unternehmer überlegen, wie Sie Ihre Mitarbeiter / Mitarbeiterinnen der Öffentlichkeit präsentieren möchten. Meist kommt hier noch der Aufdruck eines eigenen Firmenlogos in Betracht.

Vor einer Bestellung sollten Sie als Unternehmer die Beschaffungsstelle beauftragen, die richtigen Passformen auszuwählen. Meist erhalten die Beschäftigten wenigstens einen Satz an Arbeitskleidung. Teilweise werden auch mehrere Sätze verteilt, wenn schmutzige Arbeiten zu erledigen sind und die Berufsbekleidung gereinigt werden muss.

Eine professionelle Wäscherei beauftragen

Verständlicherweise müssen Ihre Beschäftigten ihre Arbeitskleidung nicht selbst waschen. Stattdessen können Sie sich an eine professionelle Wäscherei wenden, die diese Aufgaben für Sie erledigt. Besonders wichtig ist, dass Sie als Unternehmer eine Kooperation mit einem zuverlässigen Wäscheservice vereinbaren. In diesem Fall können Sie regelmäßige Abholtermine vereinbaren, sodass die benötigte Arbeitskleidung für die Beschäftigten rechtzeitig wieder einsatzbereit ist. Es lohnt sich daher, mit dem Serviceunternehmen vielleicht einen speziellen Reinigungsplan zu entwerfen. Dies sorgt für mehr Sicherheit, auch bei den Beschäftigten, sodass sich diese auf diese Termine besser einstellen können.

Alltagsbeispiele:

  • Sie beschäftigen einen Koch, der eine typische Arbeitsbekleidung benötigt. Diese besteht aus Hose, Kochjacke, Mütze und Sicherheitsschuhe. Hose und Kochjacke kommen unweigerlich mit Lebensmittel- und Kochresten in Berührung. Daher ist hier eine regelmäßige, eigentlich schon tägliche Reinigung vonnöten. Während die weiße Kochjacke ein direktes Zeichen für Hygiene und Sauberkeit darstellt, dienen die Sicherheitsschuhe in erster Linie dem Arbeitsschutz.
  • Sie betreiben ein Installationsunternehmen und beschäftigen mehrere Elektriker. Für diese werden Sie eine einheitliche Berufsbekleidung auswählen, die im Design und in Farbe zu Ihrem Unternehmen passt. Mit entsprechenden Emblemen versehen eignet sich die Arbeitskleidung gleichzeitig auch als Werbefläche. Ebenfalls hat diese Berufsbekleidung eine gewissen Schutzwirkung vor möglichen Verschmutzungen. Auch hier werden meist Sicherheitsschuhe getragen, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Sie unterhalten einen Pflegedienst mit etlichen Pflegekräften. Auch für diese Berufsgruppe wird in aller Regel eine einheitliche Arbeitskleidung benötigt. Da die Tätigkeit mitunter recht anstrengend sein kann, kommt es bei dieser Kleidung auf einen hohen Tragekomfort an. Damit schützen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die darunter getragene Privatkleidung. Ein hoher Arbeitsschutz ist hierbei jedoch nicht erforderlich. Darüber hinaus werden Sie als Unternehmer natürlich auf ein einheitliches Design großen Wert legen, der darüber hinaus mit Emblemen versehen als Werbefläche dient.

Arbeitskleidung ist als Betriebsausgabe abziehbar

Als Unternehmer haben Sie die Möglichkeit, sämtliche Kosten für die Arbeitskleidung als Betriebsausgaben geltend zu machen. Jedoch muss es sich um eine typische Berufsbekleidung handeln. Zu unterscheiden ist hierbei

  • eine echte Arbeitsschutzbekleidung für die gewählte Berufstätigkeit und
  • eine uniformartige Berufsbekleidung, die mit Firmenemblem eindeutig der beruflichen Tätigkeit zugeordnet werden kann und nicht privat genutzt wird.

Zu beachten ist, dass es sich in aller Regel ausschließlich um Oberbekleidung handelt. Mit Ausnahme erforderlicher Sicherheitsschuhe gehören Schuhe, Strümpfe und Unterwäsche nicht zur Berufsbekleidung. Bei Überlassen von Berufsbekleidung an Beschäftigte handelt es sich um eine Art von Zuwendung. Da diese jedoch zweckgebunden ist, können Sie diese als Unternehmer lohnsteuer- und sozialversicherungsfrei zuwenden. Dasselbe gilt übrigens auch für die Reinigung.

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