Welche Maßnahmen helfen dem Sondermaschinenbau bei den derzeitigen globalen Lieferengpässen?

Sondermaschinenbau

Die globalen Lieferprobleme belasten auch den deutschen Maschinenbau. Die Auftragsbücher sind zwar gut gefüllt, Engpässe bei Chips, Vorprodukten oder Komponenten könnten aber dazu führen, dass Aufträge nicht termingerecht abgewickelt werden. Es gilt also, Lösungen zu finden und neue Wege zu gehen, um die Produktion neuer Maschinen trotzdem sicherzustellen. Welche Möglichkeiten es dazu speziell im Sondermaschinenbau gibt, werden wir hier darstellen. Erfahren Sie mehr darüber, welche Strategien helfen können, Lieferengpässen zu begegnen und Umsätze wie geplant zu erzielen.

Wie betreffen die globalen Lieferprobleme den Sondermaschinenbau in Deutschland?

Steigende Rohstoffpreise, rasant steigende Lieferkosten und die oft fehlende Verfügbarkeit von Chips, Vorprodukten oder Komponenten belasten den Sondermaschinenbau in Deutschland. Wenn wichtige Chips zur Steuerung von Maschinen aus China bezogen werden und nicht verfügbar sind oder nur kurzfristig zu immens hohen Kosten per Luftfracht eingeflogen werden können, hat dies unmittelbare Auswirkungen. Dies zeigte sich schon in der Automobilindustrie, die inzwischen schon häufiger die Produktion stilllegen musste, weil Chips und Komponenten fehlten.

Gehen Umsätze verloren oder werden sie lediglich zeitlich verschoben?

Im Sondermaschinenbau können fehlende Teile oder Rohstoffe den Betrieb lahmlegen. Dies führt dazu, dass Aufträge zeitlich nicht wie geplant abgewickelt werden können. In der Regel führt dies im Maschinenbau nicht zu einem kompletten Verlust des Umsatzes, sondern lediglich zu einer zeitlichen Verschiebung. Der Umsatz wird also später generiert, wenn die Vorprodukte und Komponenten vorhanden sind. Trotzdem kann dies für die Auslastung im Unternehmen negative Folgen haben. Daneben kann es bei den Kunden, die ihre Sondermaschinen nun später als erwartet bekommen, zu Produktionsengpässen und Produktionsausfällen kommen, wenn neue Maschinen nicht wie bestellt geliefert und in Betrieb genommen werden können.

Welche Möglichkeiten gibt es für den Sondermaschinenbau, bei Lieferengpässen?

Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Sondermaschinenbauer ergreifen können, um die Auswirkungen der globalen Lieferprobleme auf den eigenen Betrieb einzugrenzen. Diese stellen wir hier kurz vor:

Lagerhaltung bei wichtigen Komponenten erhöhen

Falls es Teile und Vorprodukte gibt, die erfahrungsgemäß häufig benötigt werden, kann es sinnvoll sein, hier die Lagermenge zu erhöhen. Dies bindet zwar Kapital in nicht unerheblichem Maße, kann aber dazu beitragen, rechtzeitig und termingerecht alle Kundenaufträge zu erledigen. Dies ist positiv für die Kundenbindung und sichert gleichzeitig den Umsatz. Die hohen Kosten werden zumindest teilweise dadurch kompensiert, dass die Transportkosten für kurzfristige Lieferungen bei dringendem Bedarf inzwischen in enorme Höhen gestiegen sind und wahrscheinlich fast ebenso hohe Kosten mit sich bringen würden.

Beziehungen zu Lieferanten pflegen

Gute und langjährige Beziehungen zu Lieferanten können in Zeiten von Lieferproblemen entscheidend sein. Prüfen Sie daher Ihre Lieferanten stets in Bezug auf Zuverlässigkeit und pflegen Sie die Beziehungen. Es lohnt sich! Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, die Anzahl der Lieferanten auszuweiten, um die Abhängigkeit von bestimmten Lieferanten zu verringern und so die Belieferung mit wichtigen Teilen sicherzustellen.

Alternativen bei Vorprodukten & Komponenten suchen

Manchmal ist es möglich, andere Vorprodukte oder Komponenten zu nutzen. Gehen Sie als Maschinenbauer also gezielt neue Wege, prüfen Sie Alternativen und andere Materialien oder Teile. Manchmal entwickeln sich aus neuen auch bessere Wege. Innovation ist und bleibt ein wichtiges Thema im Sondermaschinenbau. Nutzen Sie dies!

Teile aus Produktion in Deutschland einsetzen

Im Zuge der globalen Lieferprobleme sind einige Hersteller dazu übergegangen, wichtige Teile wieder vermehrt in Deutschland fertigen zu lassen. Dies ist auf den ersten Blick oft teurer als der Bezug von Komponenten aus Billiglohnländern. Da jedoch die Transportkosten weiter ansteigen, kann eine Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland oder in die EU bei wichtigen Komponenten durchaus Sinn machen, auch im wirtschaftlichen Sinn. Prüfen Sie diese Alternative auf jeden Fall!

Überholung und Wiederverwendung von Teilen

Defekte oder abgenutzte Teile können auch überholt statt ausgetauscht werden. Prüfen Sie diese Möglichkeit besonders dann, wenn bei bestehenden Kunden die Gefahr eines Produktionsausfalls entsteht. Dann kann es in Einzelfällen sinnvoll sein, überholte Teile zu nutzen. Der Neubau einer Sondermaschine ist damit nicht unbedingt komplett überflüssig, sondern wird in der Regel nur auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Maschinen durch Module und Umbausätze ergänzen

Ein Update können Maschinen auch erfahren, wenn sie mit Hilfe von neuen Modulen oder Umbausätzen ausgestattet werden. So kann neuen Anforderungen an veränderte Produktionsabläufe begegnet werden, ohne dass sofort neue Sondermaschinen eingesetzt werden müssen. Prüfen Sie diese Variante unbedingt. Sie helfen damit den Kunden und vermeiden Probleme beim Bau von neuen Maschinen, für die derzeit wichtige Komponenten fehlen.

Fazit

Für Sondermaschinenbauer gibt es vielfältige Möglichkeiten, mit den Herausforderungen umzugehen, die die weltweiten Lieferengpässe derzeit mit sich bringen. Erhöhung der Lagerkapazitäten bei wichtigen Teilen, Überholung und Wiederverwendung von Komponenten und eventuell ein Bezug von wichtigen Vorprodukten und Teilen aus Deutschland oder der EU können Maßnahmen sein, um Umsätze zu sichern, die eigene Zuverlässigkeit zu demonstrieren und Kunden zufriedenzustellen.

2 Kommentare

  1. Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag! Mein Mann arbeitet bei einer Firma für den Service für Sondermaschinenbau und hat mir ebenfalls von den Lieferengpässen berichtet. Sein Unternehmen hat die Lagerkapazitäten erhöht. Danke für die Tipps. Ich werde diesen Artikel an meinen Mann weiterleiten!

  2. Ich kann mir vorstellen, dass Verzögerungen und Lieferprobleme nur schwer zu überwinden sind. Ein guter Kontakt zu den Lieferanten und die Nutzung verschiedener Kanäle können natürlich helfen. Zum Glück gibt es auch viele alternative Materialien, die genauso gut sind.

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