Bedeutung einer flexiblen Lagerlogistik

Lagerlogistik und Fulfillment im Onlineshop

Die Lagerlogistik ist im Grunde ein Teilbereich der traditionellen Logistik eines Unternehmens. Dabei werden nicht nur eigene, sondern auch fremde Waren in Lagern aufbewahrt sowie verwaltet. Zu den wichtigsten Grundzügen gehören

  • wie der Wareneingang in das Lager erfolgt,
  • wie der Warentransport innerhalb des Lagers zu erfolgen hat,
  • wie sich die Art der Lagerung im Lager gestaltet und
  • wie der Warenausgang aus dem Lager zu erfolgen hat.

Natürlich haben sich die Vorgänge spätestens nach Einführung von EDV-unterstützten Systeme im Lager verändert. Eine optimale Lagerlogistik erfolgt daher durchweg mit moderner Computertechnik. Dabei werden die freien Plätze im Lager und die schnelle Erreichbarkeit durch spezielle Logistik-Software ermittelt und festgelegt. Diese Vorgehensweise ist beispielsweise auch beim Versandriesen Amazon zu finden. Erfahren Sie hier, was eigentlich eine flexible Lagerlogistik für Ihr Unternehmen bedeutet.

Was wird unter einer flexiblen Lagerlogistik verstanden?

Bei einer flexiblen Lagerlogistik können Sie als Unternehmen oder Start-up auf vorhandene Lagerkapazitäten unter eigenen Konditionen eines oder mehrerer sogenannter 3PL-Anbieter zurückgreifen. In kurz: Aktivitäten der Distributionslogistik werden an externe spezialisierte Anbieter ausgelagert. Hinter 3PL verbirgt sich die Bezeichnung für Third Party Logistics. Damit werden spezielle Anbieter mit Lagerkapazitäten bezeichnet, die Ihnen sämtliche Arbeiten der Distributionslogistik abnehmen. Übliche Aktivitäten der Distributionslogistik beziehen sich auf die produktgerechte Lagerung, Auftrags-Kommissionierung, und die dazugehörenden Service-Leistungen wie Montage, Etikettierungen, und Verpackung, sowie das Weiterleiten von abgewickelten Bestellungen an Versanddienstleister für den Waren- und Pakettransport, inkl. der Handhabung von administrativer Arbeit von Zoll-Anmeldungen. Vielleicht besitzen Sie einen Onlineshop und möchten bestimmte Artikel verkaufen. In heutiger Zeit müssen Sie als Unternehmer diesbezüglich kein eigenes Lager vorhalten. Die physische Lagerung, Abwicklung von Kundenbestellungen und die Auslieferung überlassen viele schnellwachsende Unternehmen den vorgenannten 3PL-Anbietern. Am besten findet die Lagerung und die Abwicklung von Kundenbestellungen nicht nur zentral aus einem Lagerstandort statt, sondern eben flexibel bzw. dezentral in der Nähe des jeweiligen Absatzmarkts, um lange Transportwege und hohe Versandkosten beim Einzelpaketversand zu vermeiden. Flexible Lagerlogistik bedeutet jedoch nicht nur anbieter-unabhängige Lagerlogistik in der Nähe von strategischen Absatzmärkten, sondern ebenfalls eine personalisierte Gestaltung der Lager- und Fulfillment-Prozesse, vertraglichen Konditionen und Laufzeiten.

Generell wird dabei zwischen Vorwärtslogistik und Rückwärtslogistik unterschieden. Zur Vorwärtslogistik gehören die Produktlagerung, die Kommissionierung, die Verpackung und der Versand von Waren. Bei der Rückwärtslogistik geht es um Rücksendungen, Reparaturen sowie die erneute Aufnahme in die Lagerbestände. Mithilfe der flexiblen Lagerlogistik haben Sie die Möglichkeit, Ihren Betrieb vollständig nachfrageorientiert aufzustellen.

Wer übernimmt diese Aufgaben?

Die Servicedienstleister werden auch als Fulfillment-Anbieter bezeichnet. Bei diesen erfolgt der vollständige Prozess der Auftragsabwicklung durch eine nahtlose Integration zwischen Lagersystem und sämtlicher E-Commerce-Systeme, um eine Auftragsabwicklung in Echtzeit zu ermöglichen. Neben der vorgenannten Lagerung, Kommissionierung, Transport und Auslieferung können Fulfillment-Anbieter auch die Bezahlung der Ware übernehmen. Ebenso gehört hierzu ein zuverlässiger After-Sales-Service sowie eine Retourenbearbeitung. Wer besonders effizient bzw. erfolgreich auf dem Markt vertreten sein möchte, der wendet sich an renommierte 3PLs, die mehrere Fulfillment-Hubs besitzen. Auf diese Weise können Sie Ihre Waren überregional und sogar weltweit vermarkten. An entfernt liegenden Absatzmärkten können Sie auf diese Weise die Liefergeschwindigkeit Ihrer Kundenbestellungen erhöhen. Große und bekannte 3PLs haben deutschlandweit, europaweit und sogar weltweit entsprechende Logistikmöglichkeiten. Anzumerken ist, dass es jedoch unter den einzelnen Standorten sowie zu Ihrem Unternehmen eine kontinuierliche Datenabgleichung für den Materialfluss, Auftragsabwicklung und jeglicher Aktivitäten in den in Anspruch genommenen Lagern kommen muss. Nur so lassen sich die Inventarbewegungen zuverlässig nachvollziehen. Zu einer solchen flexiblen Lagerlogistik gehören aber nicht nur mehrere Fulfillment-Hubs, sondern auch die richtige Technologie, mit der sich diese Herausforderungen meistern lassen. Hier sollten Sie einem zuverlässigen Service-Dienstleister vertrauen, der jegliche Aktivitäten der Distributionslogistik über alle Lager hinweg durch digitale Tools in Echtzeit verwalten, steuern und planen lässt.

Der Unterschied zur traditionellen Lagerlogistik

Es gibt durchaus noch Unternehmen, die auf eine traditionelle Lagerlogistik setzen. Diese Unternehmen besitzen meist ein eigenes Lagerhaus oder eine Lagerhalle, statten diese selbst aus und möchten diese auch in Eigenregie verwalten. Andere pachten entsprechende Lagerhallen und nehmen diese dann in Betrieb. Ein eigenes Lagerhaus bietet zwar einen guten Überblick über die eigene Lagerhaltung, ist jedoch insgesamt recht kostenintensiv. Die Lagerhalle muss erst einmal errichtet werden oder teuer angemietet werden. Ein weiteres Problem stellt der langsame Transport bzw. die langsame Auslieferung der Waren dar. Im regionalen Bereich mag diese Lösung noch funktionieren, aber nicht, wenn Sie als Unternehmer deutschland- und europaweit liefern möchten. Dies ist nur verständlich, wenn Sie als Unternehmer Ihr Lager in München haben und nach Hamburg liefern müssen. Hier ist die flexible Lagerlogistik insgesamt wesentlich dynamischer anzusehen. Hier übergeben Sie die arbeitsintensiven und kostspieligen Aufgaben an Dritte, die sich wiederum um alles Weitere kümmern. Wenn diese dann noch über ausreichend viele Fulfillment Hubs verfügen, lassen sich die Lager- und Lieferfristen enorm verkürzen. Dadurch wird der hohe Kundenanspruch an Same- und Next-Day-Lieferungen auch bei hohen Bestellvolumen und weit entfernten Absatzmärkten umgesetzt. Nicht anders macht es zum Beispiel Amazon, obwohl das riesige Unternehmen eigene Hubs unterhält. Wenn Sie dagegen ein eigenes Lager unterhalten, müssen Sie hierfür nicht nur die Räumlichkeiten vorhalten, sondern auch das entsprechende Personal. Dies stellt den größten Kostenfaktor dar. Neben den unterschiedlich qualifizierten Lagerarbeitern kommen noch die Kosten für die Auslieferungsfahrer hinzu. Es versteht sich von selbst, dass auch ein entsprechender Fuhrpark vorgehalten werden muss.

Sparen Sie mit einem zuverlässigen Fulfillment-Anbieter

Natürlich bieten die 3PLs ihre Dienstleistungen nicht umsonst an. Auch hier können recht hohe Kosten auf Sie zukommen, wenn nicht der richtige Partner ausgewählt wird. Jedoch richten sich diese immer an den Umfang, der Spezialisierung und den jeweiligen Service-Leistungen Ihrer Beauftragung. In diesem Bereich gibt es zahlreiche Kostenmodelle. Insgesamt ist eine flexible Lagerlogistik jedoch deutlich günstiger, als wenn Sie Ihr eigenes Lager unterhalten müssten. Durch die Auslagerung von Arbeitskraft und Zeit lassen sich im eigenen Betrieb die für diesen Bereich geblockten Personalkosten einsparen. Dadurch können Sie sich als Unternehmer voll und ganz mit Ihrem Team auf die wichtigen Dinge kümmern.

 

2 Kommentare

  1. Klasse Artikel, vielen Dank. Ich bin seit einem Jahr selbstständig und habe manchmal Probleme mit der Lagerung. Eventuell werde ich sogar einen Lagerplatz mieten. Davor habe ich alles im Keller gelagert.

  2. Hallo und danke für diesen interessanten Artikel. Ich habe das Gefühl, dass die flexible Lagerlogistik für viele eine gute Alternative darstellt. Ein Experte für Fulfillment Logistik ist in jedem Fall unabdingbar.

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