Tipps & Tricks für Selbständige – wie kann ich Nachzahlungen an die Krankenkasse umgehen?

Tipps und Tricks um die Nachzahlungen an Krankenkassen zu umgehen

Selbstständige haben die Möglichkeit, sich entweder freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung zu versichern oder eine private Krankenversicherung zu wählen. Bei einer gesetzlichen Krankenversicherung kann man auch die Familie kostenfrei mitversichern. Der monatliche Unternehmensgewinn dient hier als Grundlage für die Beitragsberechnung. Anders sieht dies in der privaten Krankenversicherung aus. Hier spielt der monatliche Verdienst keine Rolle, jedoch sind dafür die Versicherungsbeiträge ungemein hoch. Hier im Ratgeber soll kurz darauf eingegangen werden, wie man Nachzahlungen an die gesetzliche Krankenversicherung umgehen kann.

Wieso kommt es zu Nachzahlungen?

Gesetzliche Krankenkassen dürfen eine Nachzahlung verlangen, wenn die Krankenkassenbeiträge insgesamt gestiegen sind oder eine Änderung des Einkommens vorliegt. Wenn Selbstständige zu Beginn des Jahres ein geringeres Einkommen (Unternehmensgewinn) angegeben haben, als dieses tatsächlich ist, kommt es unweigerlich zu einer Aufforderung zur Nachzahlung von Versicherungsbeiträgen.

Ebenso werden die Beiträge an sich verändernde Familienverhältnisse (Hochzeit, Geburt etc.) angepasst. Darüber hinaus kann es zu Nachzahlungen kommen, wenn die Krankenversicherung selbst versehentlich Berechnungsfehler gemacht hat. Auch versäumte Beitragszahlungen führen verständlicherweise zu Nachzahlungen.

Schnell reagieren und Rückstände bezahlen

Nach Erhalt der Nachzahlungsaufforderung sollte man die gezahlten Beiträge unverzüglich überprüfen und sich mit der Krankenversicherung in Verbindung setzen. Nachzahlungen an die Krankenversicherung verjähren nach vier Jahren. Handelt es sich um Vorenthaltungen, verjähren diese erst nach 30 Jahren.

Um mögliche Nachteile zu vermeiden, sollten die säumigen Beiträge schnellstmöglich beglichen werden. Anzumerken ist, dass die meisten Krankenversicherungen auch eine Ratenzahlung oder Stundung einräumen, wenn die finanziellen Mittel derzeit nicht ausreichen.

Unabhängig davon wird jedem Selbstständigen geraten, die Forderungen der Krankenversicherung genauestens zu überprüfen. Auch hier können sich Fehler eingeschlichen haben. Der zuständige Sachbearbeiter bei der Krankenversicherung kann hier weiterhelfen. Externe Dienstleister stehen Selbstständigen ebenfalls mir Rat und Tat zur Seite. Teilweise werden diese Aufgaben sogar vom Steuerberater übernommen.

So können Nachzahlungen an die Krankenkasse vermieden werden

Als Unternehmer denkt man zunächst nicht an Krankenkassenbeiträge. Der Unternehmenserfolg steht hier an erster Stelle. Dennoch sollte man einige Punkte als Selbstständiger beachten. Es ist immer ärgerlich, wenn der Nachzahlungsbescheid ins Haus flattert und man auf die Schnelle nicht so richtig weiß, warum es zu einer solchen Nachzahlung gekommen ist.

Wie bereits erwähnt, spielen die Einnahmen für die Krankenversicherung eine wichtige Rolle. Beispielsweise sollten Unternehmer über ihre Buchhaltung regelmäßig die Einnahmen und Ausgaben kontrollieren, um die finanzielle Situation zu kontrollieren. Somit wird rechtzeitig erkannt, ob mögliche Nachzahlungen im Raum stehen.

Ebenfalls sollten Unternehmer ihre Beitragszahlungen regelmäßig vornehmen, da sich ansonsten Rückstände ansammeln. Ein Erinnerungssystem am PC kann hier weiterhelfen.

Um auch zukünftig gegen mögliche Nachzahlungen gewappnet zu sein, empfiehlt sich eine vorausschauende Budgetplanung. Es lohnt sich durchaus, finanzielle Mittel für mögliche Nachzahlungen auf die Seite zu legen. Hierfür lässt sich ein Sparfonds oder ein Tagesgeldkonto einrichten.

Es muss auch nicht immer eine Nachzahlung sein. Wenn der Unternehmenserfolg gedämpft ist und mit niedrigen Einnahmen zu rechnen ist, kann es durchaus passieren, dass man als Selbstständiger Krankenversicherungsbeiträge zurückgezahlt bekommt.

Einen Beratungsservice in Anspruch nehmen

Speziell für Unternehmer gibt es zahlreiche externe Berater, die sich mit alltäglichen Problemen eines Unternehmens auseinandersetzen. Hierbei muss es nicht ausschließlich um steuerliche Sachverhalte gehen. Ein Beispiel stellt die Arbeitssicherheitstechnische Betreuung dar, die sich unter anderem um die Beratung und Betreuung arbeitsschutzrechtlicher Belange, die Ausarbeitung von Betriebsanweisungen, die Einhaltung der GDUV-Vorschriften bis hin zu einer Gewährleistung der eigenen Rechtssicherheit gegenüber Behörden kümmert.

Je nach Anbieter kann dieser Selbstständige auch bei Problemen mit der gesetzlichen Krankenversicherung weiterhelfen. Es gibt zahlreiche Experten, die sich mit dem Thema „Nachzahlungen von Krankenversicherungsbeiträgen“ beschäftigen und hilfreiche Lösungen anbieten.

Nachzahlungen resultieren meist aus steigenden Gewinnen

Natürlich ist es für jedes Unternehmen von Interesse, dass die Gewinne möglichst hoch ausfallen. Diese Gewinne müssen aber nicht immer auch steigende Beiträge der Krankenversicherung nach sich ziehen. Es kommt auf die Unternehmensform an. Als Einzelunternehmer genießt man jedoch mit hohen Gewinnen ein vergleichsweises hohes Einkommen. Dieses wird dann zur Berechnung der Versicherungsbeiträge herangezogen.

Es gibt eine Möglichkeit, um Nachzahlungen zu vermeiden, indem man die Gewinne beziehungsweise Mehreinnahmen gleich vollständig in das eigene Unternehmen investiert. Damit steht der Gewinn nicht frei zur Verfügung und die Krankenversicherung kann dieses nicht berücksichtigen. Beispielsweise nutzen Unternehmer diese Lösung, um notwendige Sanierungen oder Unternehmenserweiterungen in Angriff zu nehmen. In diesem Fall haben die Mehreinnahmen nichts mit der Berechnung von Krankenversicherungsbeiträgen gemein. Wer sich hierbei unsicher ist, sollte sich an einen erfahrenen Unternehmensberater wenden.

Nachzahlungen per Ratenzahlung oder Stundung erledigen

Wer dennoch mit einer Nachzahlung an Krankenversicherungsbeiträgen rechnen muss und möglicherweise nicht diese Nachzahlung in einer Summe zahlen kann, der sollte sich rechtzeitig mit seiner Krankenversicherung in Verbindung setzen. Viele Versicherer lassen sich auf eine Ratenzahlung oder sogar Stundung ein.

Bei einer Ratenzahlung wird ein Rückzahlungsplan erstellt. Die monatlichen Nachzahlungsbeiträge können so vereinbart werden, dass es nicht zu einer enormen, finanziellen Belastung kommt. Bei einigen Krankenversicherungen kann man die Zahlung auch für eine bestimmte Zeit aussetzen. Jedoch fallen für eine solche Stundung meist zusätzliche Zinsen an. Dies sollte man vorab berücksichtigen.

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