Just-in-Time (JIT)

Form der Logistik, bei der
die Anlieferung von Material fertigungssynchron erfolgt, d. h. Produktionsfaktoren, meist
nur Werkstoffe, sollen erst zum Zeitpunkt des Produktionseinsatzes angeliefert werden.
Element der Lean Production. Abweichend von der Vorratspolitik durch Lagerhaltung sollen
durch eine wechselseitige Anpassung der Lieferanten Lagerkosten eingespart werden. Eine
geringere Kapitalbindung ist die Folge. Voraussetzung ist eine entsprechend große
Verhandlungsmacht gegenüber den Lieferanten, um Kapazitätsschwankungen,
Qualitätsunterschiede sowie Lieferverzögerungen auszuschalten. Lieferverzögerungen
durch Verkehrsprobleme erfordern einen hohen Dispositions- und Planungsaufwand.
Insbesondere durch die Verlagerung der Lagerbestände auf die Straße und die dadurch
verursachten Lieferverzögerungen wird bei Betrieben mit engpassdetermierter
Fließfertigung von der fertigungssynchronen Lieferung wieder abgegangen. Platzsparende
Hochregallager können hier kostengünstige Alternativen darstellen. Dass trotz der
zunehmenden Verkehrsprobleme JIT in Deutschland angewandt wird, zeigt eine aktuelle
Studie, nach der 1994 16% aller Lieferungen zeitgenau ausgeführt wurden. Im Jahr 2000
sollen es nach Prognosen dieser Studie bereits 20% sein. Dabei wird zunehmend auf den
Schienen- und Wasserweg übergegangen. Beispiele hierfür sind die Unternehmen Ford und
Neckermann, die ihre Auto- und Warenlieferungen seit Ende der achtziger Jahre bereits
zunehmend auf die Binnenschifffahrt verlagert haben. Volkswirtschaftlich und ökologisch
ist JIT höchst umstritten. Betriebswirtschaftlich sollte der Einsparung von Lagerkosten
der Wegfall von Mengenrabatten bei laufenden Kleinlieferungen gegenübergestellt werden.

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